Am Freitagabend des 8. Februar war bei den Mitstreitern der Genossenschaft Seesauna Stäfa die Spannung riesig: Schaffen sie wirklich die Sensation und können sie die 250'000 Franken für die Umsetzung ihres Sauna-Traumes sichern?
Mitte Oktober 2018 startete die Finanzierungsrunde für die Seesauna mit dem gut besuchten Info-Anlass im grossen Saal des Rössli Stäfa. Sie haben sich ein hohes Ziel gesetzt: Für den Minimalbetrieb einer Sauna im unbenutzten Garderobenhaus im Stäfner Seebad Lattenberg brauchen sie 250'000 Franken. Dieses Geld möchten sie mittels Genossenschafts-Anteilen à 2000, 5000 und 9000 Franken, freien Spenden, Gönnern und Sponsoren erhalten.
Der Start läuft gut an, die Saunafans aus Stäfa sagen bis Ende Oktober 100'000 Franken zu. An den Standaktionen im November an den Weihnachtsmärkten in Stäfa und Hombrechtikon erhält die Seesauna Stäfa viel Zuspruch und diverse Genossenschafts-Anmeldungen kommen rein.
Am Herbstmarkt in Stäfa und dem Christchindlimarkt in Männedorf werben der Präsident und Vizepräsident der Genossenschaft im Bademantel für die Seesauna und erhalten viel Aufmerksamkeit mit dieser Aktion – auch in den sozialen Medien.
Zwei Tage vor Weihnachten kann glücklich vermeldet werden, dass die Hälfte des Betrags, 125'000 Franken, erreicht wurde.
Danach verläuft die Sammlung schleppend. Am Sylvester Abend waren total 132'000 Franken zusammen gekommen. Der Vorstand beschliesst die Finanzierungsrunde am 8. Februar 2019 zu beenden. Man möchte bis dann wissen, ob es sich lohnt zum Weitermachen.
Im Januar dümpelt die Kampagne vor sich hin. Nur hie und da meldet sich jemand an. Auch Firmensponsoren finde sich keine. Der Vorstand befällt ein banges Gefühl: Werden wir es schaffen? Die Seesauna hängt am seidenen Faden, wie die Zürichsee Zeitung berichtet. Man hofft auf den Türschluss-Effekt am Ende der Kampagne.
Das Kampagnen-Ende beginnt vier Wochen vor Schluss. Mit Orts- und Quartierplakaten und auf den sozialen Medien wird auf das baldige Ende der Finanzierungsaktion hingewiesen. Flyer werden gedruckt. Weiterhin herrscht Flaute bei den Eingängen. Es braucht noch mehr als 100'000 Franken.
Am Samstag 26. Januar 2019 gibt es eine Standaktion im Migros-Zentrum Stäfa. Während 6 Stunden werden fast 600 Flyer verteilt und viele Leute angesprochen. Es zeigt sich, dass das Projekt bekannt ist. Die Stimmung dreht sich nach all den guten Gesprächen und dem spürbaren Interesse der Bevölkerung. In den folgenden Tagen kommen 26'000 Franken rein.
Mit dem Platzfäscht vor Ort hoffen die Seesäuneler der Aktion den Abschluss-Schwung zu verleihen. Am Samstag 2. Februar 2019 geht es los ab 14 Uhr. Erst kommt niemand ausser die Sonne, Dann tröpfeln die Besucher ein und lassen sich die Räumlichkeiten und Umgebung zeigen. Mit gesponsorten Weinbauernwürsten, Glühwein und Suppe werden die Besucher empfangen und in der Anlage herumgeführt. Rund 50 Besucher haben alle Würste gegessen und den Glühwein getrunken. Die Aktion hatte einen überwältigendem Erfolg: innert zwei Tagen werden 36'000 Franken zugesagt und die 200'000 Franken Marke überschritten. Dann wird der Rest wohl zu schaffen sein.
Täglich wird nun auf Facebook über den Stand der Finanzierung berichtet, täglich treffen neue Genossenschaftsanmeldungen ein. Vorabend des Anmeldeschlusses, am 7. Februar fehlen nur noch rund 15'000 Franken.
Noch eine postitive Nachricht trifft ein: Küng Sauna will Partner werden und bei Gestaltung und Umsetzung des Saunabaus mithelfen.
Am Abschlusstag Freitag den 8. Februar ist es ein Krimi. Was wäre das für ein Erfolg, wenn man ohne Sponsoren, nur mit Genossenschaftsanträgen und Spenden den nötigen Betrag erreichen würde!
Am Freitagabend 20 Uhr fehlen noch 4017 Franken – zwei Anmeldungen à 2000 Franken fehlen noch.
Kurz nach 10 Uhr kommt die Meldung: Wir haben es geschafft! Unglaublich! Der Betrag ist nur mit Privatbeiträgen zusammen gekommen! Was für eine Punktlandung! Die Freude ist riesig! Jetzt kann die Umsetzung angegangen werden.
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